Sogar Personen, die gar keinen Fernseher, kein Radio und keinen PC haben, müssen blechen. 55,08 Euro pro Quartal, nach dem Willen der Sender demnächst noch mehr. Für eine Leistung, die sie gar nicht bestellt haben. Mit einem jährlichen Budget von etwa 10 Milliarden Euro, von denen 85 Prozent aus diesen Rundfunkzwangsbeiträgen stammen, ist der ÖRR eines der teuersten öffentlichen Rundfunksysteme weltweit. Diese erhebliche finanzielle Ausstattung muß eine eingehende Betrachtung der Rechtfertigung solcher Mittel sowie der Effizienz ihrer Verwendung gestatten.
Vergütungen und Verantwortung
Die ambitionierten Gehälter der Führungskräfte im ÖRR, beispielsweise die des SWR-Intendanten Kai Gniffke, der mit einem Monatsgehalt von nahezu 30.000 Euro – vergleichbar mit dem des Bundeskanzlers – entlohnt wird, sind ein zentraler Kritikpunkt. Gniffke rechtfertigt sein Gehalt mit der Verantwortung für die Menschen in seinem Sendegebiet, etwa 15 Millionen Personen. Diese Begründung ist jedoch kritisch zu sehen, insbesondere im Vergleich zu den erheblich weitreichenderen Verantwortlichkeiten des Bundeskanzlers, der das ganze Land mit 84 Millionen Menschen führt und „lediglich“ ein ähnliches Gehalt bezieht. Diese Gehaltsstrukturen erscheinen vielen als unverhältnismäßig und werfen Fragen nach der Angemessenheit und der Verwendung der Rundfunkbeiträge auf.
Inhaltliche Ausrichtung und politische Einseitigkeit
Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt am ÖRR ist die wahrgenommene politische und thematische Einseitigkeit. Themen wie Klimawandel, CO2-Hysterie und der ideologisch geprägte „Kampf gegen rechts“ dominieren häufig die Berichterstattung, was bei einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung auf Ablehnung stößt. Ebenso wie die nervige Genderei. Die Auswahl der Gesprächspartner in politischen Formaten, die oft eine Nähe zur SPD aufweisen, sowie die regelmäßige Präsenz von linken Politikern wie Sahra Wagenknecht, wird als Indiz für eine unausgewogene Berichterstattung gewertet. Dies führt zu dem Vorwurf, daß der ÖRR seine grundgesetzliche Verpflichtung zur Neutralität und Ausgewogenheit nicht erfüllt.
Programmqualität und alternative Medienangebote
Die zunehmende Unzufriedenheit spiegelt sich in der Programmgestaltung wider. Die häufige Ausstrahlung von Wiederholungen älterer Filme und Serien aus den 70er, 80er und 90er Jahren trägt nicht unbedingt dazu bei, das Publikum an den ÖRR zu binden, insbesondere in Zeiten, in denen alternative Medienangebote über Streaming-Dienste attraktivere und aktuellere Inhalte bieten.
Natürlich gibt es seit nunmehr 40 Jahren auch private Fernsehsender, die sich rein über Werbung finanzieren müssen, da Sie an den Segnungen der GEZ-Milliarden nicht teilhaben. Das führt heute dazu, daß gefühlt nach jeweils 15 Minuten Spielfilm ein 10-minütiger Werbeblock gesendet wird. Kein Mensch kann soviel pullern, um die Werbeblöcke verstreichen zu lassen. Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit das Programm zu finanzieren, die privaten Sender wie RTL, SAT1, Pro7, Vox und wie sie alle heißen, haben es in letzter Zeit mit den Werbeeinblendungen deutlich übertrieben, was die Freude am Programm schon mal gänzlich abflauen läßt. Selbst die Domäne der Sportübertragungen wird nicht (mehr) konsequent genutzt. Wie viele Champions-League-Spiele oder Formel1-Rennen laufen nicht (mehr) im FreeTV?
Und in Zeiten wichtiger weltpolitischer Ereignisse tendieren viele Zuschauer vermehrt dazu, auf internationale Nachrichtensender wie BBC oder CNN auszuweichen, was die Sinn-Frage nach der Relevanz des ÖRR in der aktuellen Medienlandschaft aufwerfen muß.
Konsequenzen und öffentliche Reaktion
Die Reaktion der Öffentlichkeit ist zunehmend von Widerstand gegen den Rundfunkbeitrag geprägt. Etwa 10 Prozent (!) der Haushalte verweigern mittlerweile die Zahlung, was die wachsende Frustration und das Mißtrauen gegenüber der Verwendung dieser Mittel und der inhaltlichen Ausrichtung des ÖRR verdeutlicht. Es wird offensichtlich, daß ein substantieller Teil der Bevölkerung sich nicht mehr ausreichend repräsentiert fühlt und die Pflicht zur Zahlung der Zwangsgebühr als ungerechtfertigt ansieht.
Fazit
Die Kritik am ÖRR in Deutschland ist vielschichtig und zeigt grundlegende Probleme in Bezug auf Kosten, Inhalt und Verwaltung auf. Eine umfassende Reform und transparentere Praktiken könnten dazu beitragen, das Vertrauen der Bevölkerung wiederherzustellen und die Relevanz und Akzeptanz des ÖRR in einer sich schnell verändernden Medienlandschaft zu sichern.
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