Getting your Trinity Audio player ready...
|
Es könnte demnächst ruhiger werden am Himmel über Deutschland. Nach Ryanair hat nur auch Eurowings – Deutschlands zweitgrößte Airline – angekündigt, ab 2025 das hiesige Streckennetz auszudünnen. Ryanair will die Flughäfen Dortmund Dresden und Leipzig gleich gar nicht mehr anfliegen und 60 % der Flüge von und nach Hamburg annullieren. 1,8 Millionen Sitzplätze sollen insgesamt davon betroffen sein. Eurowings streicht jetzt „in einem ersten Schritt“ gleich 1.000 Flüge von und nach Hamburg, so z.B. auf der von Businesskunden gern genutzten Strecke nach Köln/Bonn.
Eurowings-Vorstandsvorsitzender Jens Bischof meinte dazu gegenüber der BILD-Zeitung: „Diese Entwicklung wäre vermeidbar gewesen. Aber die Pläne des Flughafens für eine völlig unverhältnismäßige Erhöhung der Entgelte lassen uns keine Wahl. Es ist sehr bedauerlich, dass hier keine tragfähigen Lösungen angeboten worden sind. Die Leidtragenden sind jetzt Urlaubs- und Geschäftsreisende aus der Region.“
Eurowings will noch weitere Strecken auf den Prüfstand stellen. Die Standortkosten an deutschen Flughäfen seien im europäischen Vergleich einfach zu hoch. Das sieht auch Ryanair-Chef Eddie Wilson so: Die Steuern und Flughafengebühren seien in Deutschland die höchsten in Europa, was etliche Strecken für die Airlines unrentabel mache. Bereits im August hatte Ryanair angekündigt, auch 20 % seiner Berlin-Flüge ab 2025 canceln zu wollen.
Die Sprecherin des Flughafenverbandes ADV hat die Schuldigen für das Kosten-Dilemma ausgemacht: „Die staatlichen Belastungen liegen außerhalb des Verantwortungsbereichs der Flughäfen. Dazu zählen: Luftsicherheitsgebühren, Flugsicherungsgebühren und die Luftverkehrsteuer. Die Luftsicherheitsgebühren steigen zum 1. Januar um bis zu 50 % gegenüber 2024. Insbesondere die Luftverkehrsteuer ist zuletzt im Mai 2024 um 25 % gestiegen.“
Bei alledem muss man wissen, daß die Corona-Krise, durch die so gut wie alle Flieger zwangsweise am Boden bleiben mußten, noch nicht wieder aufgeholt worden ist. Das aktuelle Flugaufkommen liegt derzeit etwa bei 82 % gegenüber dem Vor-Corona-Niveau. Nun werden noch viele weitere Flieger nicht mehr abheben.
Ist das etwa der Plan, wie Deutschland die ehrgeizigen Klimaziele erreichen soll? Keine Flüge – keine Treibhausgase. Wie im frühen 19. Jahrhundert. Man unterbindet das Fliegen ganz einfach durch astronomische Gebühren. Die Airlines kommen von alleine drauf, daß Fliegen nicht mehr gewollt ist.
Und Autofahren? Es ist einfach kein Geld da für die Sanierung der rund 4.000 maroden Autobahnbrücken. War die Carolabrücke in Dresden nur ein Vorgeschmack? Diese war zwar keine Autobahnbrücke, aber die Bilder der eingestürzten Brückenteile in der Elbe bleiben im Kopf. Was, wenn mal eine Autobahnbrücke die Grätsche macht? Kommen dann die Autofahrer von alleine drauf, daß der Individualverkehr in Deutschland nicht mehr gewollt ist? Außer mit E-Autos natürlich! Aber müssen die dann nicht auch mal über eine Brücke? Bekommen die E-Auto-Navis dann vielleicht ein Brückenwarner-Update?
Über die Bahn muß man sich sowieso keine Sorgen machen. Die kommt gar nicht erst oder viel später. So ist das eben im Zeitalter der geschätzten Fahrpläne.
Bleiben wir doch alle gleich zu Hause! Widmen wir uns in aller Ruhe der schonenden Zubereitung unserer Gemüsebratlinge und der Avocado-Quinoa-Bowl. Fleisch essen sowieso immer weniger Leute. So regeln sich auch ganz nebenbei noch andere Probleme. Immer weniger Kühe – immer weniger wabernde Methan-Wolken über den saftigen, grünen Blumenwiesen! Diese werden nun nicht mehr elendig abgegrast und bringen eine wunderbare Blütenpracht für Abermillionen von Bestäubern hervor. Und schon ist Deutschland der Klimaneutralität ein erhebliches Stück näher gekommen. Das Land, in dem wir gut und gerne leben – wie unsere Ur-Ur-Urahnen. *Satire Ende*
Weiterführende Quellen: