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In der Nacht zum kommenden Sonntag, dem 27. Oktober, werden wieder einmal die Uhren eine Stunde zurückgestellt – übrigens zum 44. Mal seit 1980, als der Unsinn begann. Wieder werden Menschen mit einem sensiblen Schlaf Probleme bekommen, wieder einmal werden Eltern unausgeglichene Kinder haben, wieder einmal werden Landwirte Probleme mit unruhigen Tieren haben. Es wird Wochen dauern, bis sich die Kühe an die neuen Melkzeiten gewöhnt haben. Die Statistiker werden erneut erhöhte Unfallzahlen registrieren und die meisten der 440 Millionen EU-Bürger werden sich wieder einmal fragen, wann der Spuk mit der Zeitumstellung endlich endet. Er wird aber nicht enden. Jedenfalls nicht in absehbarer Zeit.
Die EU-Kommission initiierte 2018 eine Online-Befragung unter den EU-Bürgern mit der Fragestellung, ob sie für oder gegen die Zeitumstellung sind. Das Ergebnis war eindeutig: 84 % der teilnehmenden EU-Bürger sprachen sich gegen die Zeitumstellung aus. Folglich schlug im September 2018 die EU-Kommission dem Europäischen Parlament vor, die Zeitumstellung zu beenden. Das EU-Parlament konnte sich aber auf keine Regelung einigen. Es scheiterte daran, dass ein Teil der Mitgliedsländer bei der Sommerzeit und ein Teil bei der Winterzeit bleiben wollte. Eine einheitliche Regelung wäre absolut sinnvoll, denn uneinheitliche Zeitzonen innerhalb der EU würden nur Probleme bereiten, z.B. bei Fahrplänen für grenzüberschreitenden Flug- und Bahnverkehr.
Das EU-Parlament delegierte das Problem an die Mitgliedsstaaten mit dem Hinweis, jedes Land solle eine eigene Regelung finden. Dabei blieb es bis heute. Und so stellen wir am kommenden Sonntag wieder einmal die Uhren zurück. Obwohl alle wissen, dass es absolut unnütz ist, keine Energieeinsparung bringt und vielen nur Probleme macht. Danke EU!
Weiterführende Quellen: