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Am 23. August kam es in Solingen zu einem feigen Messerattentat, bei dem ein Syrer drei Menschen tötete und acht weitere verletzte, einige davon lebensgefährlich. Den Angehörigen und Verletzten gilt unser tiefes Mitgefühl. Wir gedenken auch derer, die noch einmal davonkamen und die miterleben mußten, wie der Täter scheinbar wahllos aber gezielt auf die Hälse von Passanten einstach. Dies muss unweigerlich Spuren hinterlassen, die nur schwer zu verarbeiten sind. Wir wünschen allen, die das Tatgeschehen mit ansehen mußten, viel Kraft bei der Bewältigung des Traumas.
Nach dem Messerattentat ist nun erneut eine Debatte über Messerverbote im öffentlichen Raum entbrannt. Die Polizei registrierte 2022 und 2023 jeweils über 12.000 Messerattentate in Deutschland. Erfasst werden seit 2022 allerdings nur noch Angriffe, die mit gefährlicher und schwerer Körperverletzung (über 8.000 Fälle) oder Raub (über 4.000 Fälle) in Zusammenhang stehen. Attacken, die zu einer Tötung, zu einer leichten Körperverletzung oder „nur“ zu einer Bedrohung führen, fallen nicht in die Statistik – obgleich die Betroffenen auch dadurch gewiß schwer traumatisiert werden. Die tatsächliche Zahl der Messerangriffe dürfte weit höher liegen. Der unten verlinkte und lesenswerte Beitrag von Tichys Einblick führt dies weiter aus.
Selbst wenn wir nur von den in der Statistik erfassten Messerangriffen ausgehen, sind dies über 30 Messerangriffe pro Tag, Tendenz steigend. Es vergeht kaum noch ein Tag ohne Messerattacken. Einige Attentate der jüngeren Vergangenheit sind im Gedächtnis geblieben, so z.B. der Angriff auf den Islamkritiker Michael Stürzenberger oder auf den 29-jährigen Polizisten Rouven L. in Mannheim.
Wie reagiert die Politik auf das Geschehen? Sie will Messer im öffentlichen Raum verbieten, zumindest solche mit längerer Klinge. Kanzler Scholz, Innenministerin Faeser, Justizminister Buschmann, SPD-Vorsitzender Klingbeil – sie alle fordern eine Debatte über Messerverbote im öffentlichen Raum, oder nur in bestimmten Zonen.
Sind also die Messer schuld? Sind sie wirklich das Problem? Geht diese Debatte nicht völlig am Thema vorbei? Seit Jahren wird das Waffenrecht immer mehr verschärft. Trotzdem sind Millionen illegaler Schusswaffen im Umlauf. Genaue Zahlen gibt es logischerweise nicht, in der gesamten EU sollen es geschätzt 35 Millionen sein. Natürlich kann man auch das Führen von Messern verbieten. Aber kann das potentielle Attentäter davon abhalten, ihre Taten zu verüben? Wer Gewalt anwenden will, findet immer einen Weg. Über 2.000 Baumärkte in Deutschland haben für Gewaltbereite ein schier unermessliches Arsenal im Angebot: Hämmer, Äxte, Schraubenschlüssel, Motorsägen, Dachlatten. Muß man die alle verbieten?
Das Problem ist der Mensch, der die Gegenstände einsetzt, nicht die Messer. Man ist kein Rassist, wenn man feststellt, dass unser Land seit 2015 ein anderes geworden ist. Ein Land, in dem Frauen nicht mehr allein Joggen gehen sollen. In dem man in vielen Städten nach Einbruch der Dunkelheit besser nicht mehr allein auf die Straße geht. In dem man nicht mehr alles öffentlich sagen darf. In dem man auf Weihnachtsmärkte geht, die von der Polizei bewacht werden, und die durch tonnenschwere Betonklötze gegen gekaperte LKW geschützt werden müssen. Das Land, in dem wir „gut und gerne leben“.
Weiterführende Quellen:
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/faeser-messerangriffe-zahlen-statistik/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1471312/umfrage/messerangriffe-in-deutschland
