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Europas Automobilindustrie steht vor einem epochalen Wandel

Europas Automobilindustrie steht vor einem epochalen Wandel

Aufgrund der europäischen Klimapolitik bleibt den Autobauern kaum eine andere Wahl, als auf die Produktion von Elektroautos zu setzen. Die Grenzwerte für Schadstoffemissionen von Diesel- und Benzinmotoren sinken schneller, als diese technologisch kompensiert werden können. Das gänzliche Verbot hängt wie ein Damoklesschwert über den Werkstoren. Guten Glaubens, daß sich zeitnah die Elektromobilität durchsetzen wird, haben die großen europäischen Player viele ihrer Produktionskapazitäten umgeroutet. Weg vom Verbrenner, hin zum Stromer.

Doch da hat die Politik die Rechnung ohne den Verbraucher, den Autofahrer, gemacht. 2023 betrug der Anteil von Elektrofahrzeugen an den Neuzulassungen in Deutschland gerade mal 14,6% – begünstigt von staatlichen Prämien. Daß sich dies für die Autokäufer als Milchmädchenrechnung erweisen würde, wird den Fahrzeughaltern spätestens klar, wenn die Stromer wieder verkauft werden sollen. Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge tendiert nämlich gegen Null, wohl auch wegen der Unsicherheit über die Restlaufzeit der Akkus. Die Folge: Die Händler haben unzählige Leasingrückläufer auf Halde stehen, die praktisch unverkäuflich sind.

Bleibt es bei der europäischen Klimapolitik, wird das Aus für die Verbrennungsmotoren quasi gesetzlich verordnet. Der automobile Staffelstab wird in den nächsten Jahren unweigerlich an China übergeben. Das Land der aufgehenden Sonne hat viel niedrigere Energiekosten, ein deutlich niedrigeres Lohnniveau und verfügt über genügend Arbeitskräfte. Lithium, der wichtigste Rohstoff für die Akkus, wird im eigenen Land gefördert und muss nicht teuer am Weltmarkt eingekauft werden. Zudem sind für E-Autos viel weniger HighTech-Komponenten erforderlich als für Verbrenner, was viel europäisches Know-how und unzählige Patente ins Leere laufen läßt.

Jahrzehntelang wurden europäische Autos nach China exportiert. Dieser Warenstrom kehrt sich nun um. Der riesige chinesische Autobauer BYD hat jüngst das erste eigene Frachtschiff in Dienst gestellt, welches ca. 3.000 Fahrzeuge fasst und für den Pendelverkehr in Richtung Europa gebaut wurde. 200 weitere Schiffe sollen folgen. Damit kann BYD dann 600.000 Elektroautos nach Europa schicken, wenn alle Schiffe einmal fahren. Ein Frachter braucht für den Hin- und Rückweg inklusive Be- und Entladung ca. drei Monate pro Tour. Damit kann allein BYD ca. 2,4 Millionen Autos pro Jahr mit der eigenen Flotte nach Europa verschiffen. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2023 rund 4 Millionen Autos gebaut.

Und BYD ist nicht allein. Great Wall Motors, SAIC, Changan, Dongfeng, Xpeng Motors und NIO drängen auf den E-Auto Markt, um nur einige zu nennen. So stimmt Matthias Weik (Bestseller-Autor „Die Crash ist die Lösung“) bereits das Requiem für die europäischen Autobauer an. Zuerst Opel, dann VW, Citroën, Renault, Peugeot und Seat würden innerhalb der nächsten zehn Jahre vom Markt verschwinden, so Weik. Lediglich für die Luxusmarken wie Mercedes, BMW oder Ferrari und einige andere sieht Weik noch Überlebens-Chancen. 138 Jahre Automobilgeschichte in Deutschland – die einstige Schlüsselindustrie könnte zur Randerscheinung verkommen. Übrigens arbeiten in der deutschen Automobilindustrie rund 774.000 Menschen (2022), Zulieferbetriebe nicht mit eingerechnet.

https://www.focus.de/finanzen/news/gastbeitrag-von-matthias-weik-in-10-jahren-gibt-es-keinen-europaeischen-automobilmassenhersteller-mehr_id_259722208.html

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/30703/umfrage/beschaeftigtenzahl-in-der-automobilindustrie/

https://de.wikipedia.org/wiki/Automobilindustrie#Autoindustrie_in_Deutschland

Chinas E-Auto Hersteller BYD will 200 eigene Auto-Frachter bauen.