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Solarmodule made in Germany – das Ende einer Ära

Solarmodule made in Germany – das Ende einer Ära

Es könnte alles so einfach sein. Bund, Länder und sogar Kommunen überbieten sich mit Förderprogrammen, um die Deutschen dazu zu bewegen, ihre Dächer mit Solarmodulen zu bepflastern. Einkommensteuerbefreiung, Mehrwertsteuerersparnis, EEG 2023, das KfW-Programm 270. Der Bund gibt mächtig Gas, um seinen Beitrag zu leisten, daß Deutschland von oben betrachtet ein stückweit dunkler wird. Solarmodule statt Frankfurter Pfanne – schwarz statt rot.
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Es könnte alles so einfach sein. Bund, Länder und sogar Kommunen überbieten sich mit Förderprogrammen, um die Deutschen dazu zu bewegen, ihre Dächer mit Solarmodulen zu bepflastern. Einkommensteuerbefreiung, Mehrwertsteuerersparnis, EEG 2023, das KfW-Programm 270. Der Bund gibt mächtig Gas, um seinen Beitrag zu leisten, daß Deutschland von oben betrachtet ein stückweit dunkler wird. Solarmodule statt Frankfurter Pfanne – schwarz statt rot.

Währenddessen kämpft die heimische Solarbranche ums Überleben. Meyer Burger, Solarwatt, Heckert Solar – die Photovoltaikhersteller schlugen bereits vor Wochen Alarm und stellten gegenüber der Politik den Produktionsstandort Deutschland infrage. Der Chemnitzer Photovoltaikhersteller Heckert Solar zum Beispiel ist einer der ältesten und größten noch verbliebenen Produzenten des Landes. „… trotzdem ist klar, daß es eine Produktion in Deutschland nur so lange geben kann, wie sie sich dauerhaft rentiert“, so Unternehmenschef Benjamin Trinkerl. Der Branchenverband European Solar Manufacturing Council (ESMC) hat sich sogar direkt an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewandt. Die Solarhersteller warnten eindringlich vor dem Ende ihrer Produktion in Europa und speziell in Deutschland. Der Vorschlag war, daß Käufer europäischer Anlagen einen sogenannten „Resilienz-Bonus“ erhalten, was die Kaufentscheidung für europäische Anlagen in der Anschaffung oder im Betrieb subventionieren würde. Doch der Ruf der sterbenden Industrie-Patienten verhallte ungehört. Damit sind dann auch Hunderte Arbeitsplätze obsolet, z.B. in Dresden, Chemnitz oder Freiberg. An letzterem Standort sind es allein 500 Jobs.

China hat über Jahre hinweg eine Billig-Produktionskette für Photovoltaik-Module aufgebaut. Aktuell stammen rund 87 Prozent aller nach Deutschland importierten Solaranlagen aus dem Reich der Mitte. Weltweit hat China einen Anteil von 80 Prozent an der Photovoltaikherstellung. Wie machen die Chinesen das, was die Europäer nicht hinbekommen?

Sind es staatliche Förderungen für die Hersteller? Vergleichsweise niedrige Energiekosten durch Kohle-Verstromung, die hier als „böse“ gilt? Fragwürdige Produktionsbedingungen für Mitarbeiter? Wir wissen es nicht. Wir kennen nur die Fakten: Mit den Dumpingpreisen für Solarmodule made in China können europäische Hersteller nicht mehr mithalten. Das ist Fakt. So nimmt China Branche für Branche ins Visier. Das Muster ist immer das Gleiche: Mit Dumpingpreisen würgt man die einheimische Industrie ab. Dadurch entsteht ein chinesisches Monopol. Und so gleitet Europa immer mehr in die Abhängigkeit. Das nächste „Opfer“ wird das E-Auto sein. Jeder kann es sehen. Keiner macht was dagegen.

Aber zurück zur Solarindustrie. Das genau ist die Crux: Die Nachfrage nach Solarmodulen ist hierzulande – dank der Förderprogrammen –so hoch wie nie. Die Nachfrage kann in Europa aber nicht mehr befriedigt werden, da die Werkbank China preislich nicht zu schlagen ist. So wird Deutschlands kostspielige und chaotische Energiewende das nächste Opfer fordern: die Solarindustrie. Und mit jedem Solarmodul, was auf deutsche Dächer montiert wird, vergrößert sich ein ganz anderes Problem: Die „Amplituden des Zappelstroms“ werden hierzulande immer höher.

Nachts und bei wolkenverhangenem Himmel produzieren auch noch so viele Solarmodule keinen Strom und schnell hochfahrbare fossile Gaskraftwerke müssen die Grundlast stemmen. Bei Sonnenschein hingegen produzieren immer mehr Solarmodule auch immer mehr Strom, der immer öfter den heimischen Strombedarf übersteigt. So kommt es zu negativen Strompreisen oder der überschüssige Strom muss ins Ausland verklappt werden und im ungünstigsten Fall muß dafür auch noch Geld bezahlt werden. Energiewende paradox – made in Germany.

Weiterführende Quellen:

https://www.fr.de/wirtschaft/der-solarindustrie-naechster-hersteller-schlaegt-alarm-photovoltaik-china-energiewende-ende-zr-92813970.html

https://www.wiwo.de/unternehmen/energie/solarwatt-aus-dem-zweiten-tod-der-solarindustrie-sollten-wir-endlich-etwas-lernen/29779890.html

https://www.photovoltaik.sh

Solarmodule – der nächste Punktsieg geht an China.