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Windkraftausbau – mehr Fragen als Antworten

Windkraftausbau – mehr Fragen als Antworten

Deutschland setzt auf den Ausbau der Windkraft. Bis zu 200 Meter hoch sind die jüngst verbauten Windkraftanlagen in den letzten Jahren geworden und immer mehr Windräder werden benötigt, um die ambitionierten Ziele der Bundesregierung zu erreichen, sprich um die abgeschaltete Kernkraft und die auslaufende Nutzung der Kohle zu kompensieren. Bis 2030 sollen Offshore-Windparks mit einer Leistung von 30 Gigawatt entstehen, bis 2045 sollen es gar 70 Gigawatt werden. In der Windkraftbranche munkelt man, daß dafür etwa 7.000 Windräder von der Größe des Eiffelturms nötig werden. Dieser ist ca. 300 m hoch, ohne Antennen.

Das klingt gewaltig. Ist es auch. Die deutsche Industrie scheint für eine derartige Nachfrage an Windkraft-Kolossen nicht gewappnet zu sein. Oder der Wille zum Ausbau der Produktionskapazitäten fehlt. Oder es ist schlichtweg zu teuer, Windenergieanlagen im großen Maßstab in Deutschland zu produzieren. Wird die Windkraftindustrie das Schicksal der Solarbranche teilen und zu einem Import-Schlager verkommen?

Wie dem auch sei, es bleibt festzustellen, daß der Löwenanteil an Bauteilen für die neu zu errichtenden Windkraftanlagen importiert werden muß. Woher? Natürlich von unserer langen Werkbank China. Was bedeutet das? Es muß in China Firmen geben, die die Giga-Bauteile für Windräder in großer Menge für den deutschen Markt produzieren können (7.000 Windräder = 21.000 Rotorblätter). Es muß in den chinesischen Häfen die Kapazitäten dafür geben, diese zu verladen. Windräder brauchen andere Verladekräne als Container. Dann braucht es Spezialschiffe, welche die Rotorblätter, auf denen Usain Bolt locker den 100 m-Lauf hätte trainieren können, nebst Sockeln aufnehmen und 20.000 km über die Ozeane schippern können. Im günstigsten Fall – so die Huthis wollen – durch den Suezkanal, anderenfalls nach der Rundfahrt um das Kap der Guten Hoffnung. So weit, so gut.

Hierzulande werden in den Häfen, ob nun Bremerhaven, Wilhelmshaven oder Cuxhaven, spezielle Entladekräne benötigt. In letzterem Hafen werden derzeit 80% der importierten Windkraftanlagen entladen. Der weitere Ausbau wird Jahre dauern. Für Offshore-Anlagen sind Spezialschiffe erforderlich, die das Aufstellen der Anlagen auf See übernehmen können. Für Onshore-Anlagen, also an Land, müssen für jede Anlage die langwierigen Genehmigungsverfahren durchlaufen werden, um die Bauteile über Kreisel und enge Autobahnzufahrten hinweg, zu den vorgesehen Aufstellungsorten zu verbringen. Für alle dafür notwendigen Investitionen braucht es Planungssicherheit – hier kommen wir zum nächsten Problem. Die vorherige Bundesregierung hat dem weiteren Ausbau der Windparks wenig Bedeutung beigemessen. Jetzt wird der ideologiegetriebene Ausbau der Windenergie mit aller Macht forciert. Die nächste Bundestagswahl ist aber schon 2025. Derzeit ist es fraglich, ob die aktuelle Regierung 2025 im Amt bestätigt werden wird. Welches Unternehmen in Deutschland sollte jetzt die gewaltigen Investitionen in Infrastruktur tätigen mit dem Risiko, daß nach 2025 der Fokus der Energieerzeugung wieder ein anderer werden könnte?

Fällt jetzt die Entscheidung, 7.000 mächtiggewaltige Windräder in die Nordsee zu betonieren, so ist dies keine Investition, die sich an einen politischen Wahl-Intervall von vier Jahren hält. Die nächste Bundesregierung wird mit den Giga-Windparks leben müssen. Und die übernächste auch. 7.000 einbetonierte Argumente liefern harte Fakten, auch für den dadurch malträtierten Meeresboden mit seiner Flora und artenreichen Fauna. Und es ist völlig unklar, ob und wie die Windmonster jemals wieder abgebaut, geschweige denn entsorgt werden können.

Weiterführende Quelle:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Windkraftausbau-im-Klima-Labor-China-koennte-auf-einen-Knopf-druecken-und-in-Deutschland-waere-es-dunkel-article24882411.html

Spezialschiff zum Transport von Windkraftanlagen. Foto: Adobe Stock