Startseite – 

Wasser – die Achillesferse der Menschheit

Wasser – die Achillesferse der Menschheit

Wir Menschen sollen mindestens zwei Liter Wasser am Tag trinken. Schon nach zwei Tagen ohne Trinkwasser wird es für die Vitalfunktionen eng, das baldige Ableben droht. Der Mensch ist eben kein Kamel, welches bis zu drei Wochen ohne Wasser auskommen kann. Aber auch alle Tiere und Pflanzen brauchen Wasser. Dies ist der Schlüssel zum Leben. Wenn Forscher das Universum nach extraterrestrischem Leben absuchen, dann scannen sie Planeten und Monde in erster Linie nach dem Vorhandensein von Wasser in flüssiger Form.

Die Dimension des Wasserverbrauchs auf der Erde wird durch folgenden Vergleich deutlich:

8 Milliarden Menschen mal 2 Liter Wasser am Tag gleich 16 Milliarden Liter Wasser oder 16 Millionen Kubikmeter

Das entspricht in etwa einem Drittel des riesigen Bodensees. Und das allein zum Trinken – ohne Waschen, Kochen, Baden, Rasen sprengen oder für die Landwirtschaft!

Zwar sind gut 70% des Planeten mit Ozeanen bedeckt, aber Meerwasser ist Salzwasser und der Prozeß der Entsalzung ist überaus energieintensiv.

Für uns in Deutschland ist es heute völlig normal, daß Wasser aus dem Wasserhahn sprudelt und die Klospülung läuft, wenn wir die Taste drücken. Doch in vielen Regionen der Welt ist das eben nicht selbstverständlich, vor allem in Afrika. Mehr als zwei Milliarden Menschen leben derzeit ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser und gar 3,5 Milliarden Menschen können keine hygienischen Sanitäreinrichtungen benutzen. Der Klimawandel verschärft die Wasserknappheit noch. Und was macht man, wenn es kein Wasser mehr gibt? Man geht dahin, wo Wasser in ausreichender Menge und Qualität vorhanden ist. Wassermangel ist schon jetzt eine der Triebfedern für Migration. Dieser Trend könnte sich in Zukunft noch dramatisch verstärken.

Die zunehmende Wasserknappheit kann laut der UNESCO Konflikte auf der ganzen Welt anfachen. „Wenn wir den Frieden bewahren wollen, müssen wir nicht nur schnell handeln, um die Wasserressourcen zu schützen, sondern auch, um die regionale und globale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu stärken“, so Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO.

Objektiv betrachtet ist es ziemlich unsinnig und auch arrogant, dass wir in der westlichen Welt unsere Exkremente mit kostbarem Trinkwasser hinunterspülen. Viel Wasser wird auch dadurch vergeudet, dass man es einfach laufen läßt, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist – zum Beispiel beim Duschen oder Haare waschen – während die Menschen in anderen Regionen der Welt Durst leiden.

Also zurück zum Plumpsklo?

Zurück zum „Donnerbalken“, wie das Plumpsklo früher auch scherzhaft genannt wurde, will aber sicher auch niemand. In Mexiko haben findige Tüftler aus der Not heraus mit ihrem Unternehmen WCEco ein Trockenklo entwickelt, welches ganz ohne Wasser, ohne Chemie und ohne Abwasser auskommt. Sägespäne dämmen die Geruchsentwicklung ein und die bei der Leerung anfallende Biomasse kann als Dünger im eigenen Garten oder zur Aufforstung verwendet werden.

Die ersten 1.000 Trockenklos sind in Mexiko installiert, die meisten davon in Städten mit chronischer Wasserknappheit. Die neuen Trockentoiletten stehen vor allem in Hotels, Restaurants und in Schulen; letzteres ist ein ganz wichtiger Punkt. Denn wenn es kein Wasser in den Schulen gibt, dann müssen diese zwangsläufig schließen. Das ist neben dem Unterrichtsausfall vor allem ein Problem für die Eltern.

Ob die mexikanische Entwicklung ein skalierbares Konzept für die Zukunft ist, wird sich zeigen. Aber immerhin ist es ein Ansatz.

Weiterführende Quellen:

https://www.ln-online.de/wissen/wasserknappheit-wo-sie-besonders-gross-ist-und-warum-4LSMJQGYKJGITPKWEAISYC7SJ4.html?utm_medium=E-Mailing&utm_source=Newsletter&utm_campaign=LN-Kompakt-Newsletter&utm_content=Artikel

https://www.focus.de/politik/ausland/weltwassertag-kriege-um-wasser-unesco-sieht-in-wasserknappheit-groesste-friedensbedrohung_id_259786378.html

https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/mexiko-trockentoilette-100.html