Rundbrief Nr. 17: Wir stellen Weichen für die Zukunft!

Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer unserer Stiftung,

in einer Marathonsitzung der Mitgliederversammlung unserer Stiftung wurde am 19. September über die Verlängerung von sage und schreibe 55 Mitgliedschaften entschieden. Erfreulicherweise wurden nur fünf der Mitgliedschaften nicht verlängert. Das bedeutet Kontinuität für die Arbeit der Stiftung. Und die ist dringend erforderlich.

Die allumfassenden Corona-Restriktionen haben auch unserer Stiftung einen dicken Strich durch unsere Jahresplanung gemacht. Von Ende März bis Anfang Juli mußten 13 Seminare und 6 Vortragsveranstaltungen gestrichen werden.

Immerhin konnten wir davor insgesamt 32 Veranstaltungen durchführen. Seit August konnten wir auch wieder Abendveranstaltungen durchführen.

Ein großes Problem sind leider nach wie vor die geltenden Abstandsregeln. Wo wir normalerweise Platz für 20, 25 oder 30 Teilnehmer hatten, dürfen jetzt in aller Regel nur ein Drittel dieser Plätze belegt werden. Von Bundesland zu Bundesland ist das allerdings zudem noch sehr unterschiedlich.

Immerhin konnten wir seit Anfang Juli wenigstens unsere Vortragsveranstaltungen Schritt um Schritt wieder durchgeführt.

Ab Oktober wird die Stiftung auch wieder Seminare anbieten. Wir riskieren das, auch wenn das Verhältnis von Arbeitsaufwand, Kosten und Nutzen im Verhältnis zu den zugelassenen

Personenzahlen nicht unproblematisch ist. Wir wollen aber nicht stumm bleiben und die Verbindung zu unserem inzwischen großen Interessentenkreis auf keinen Fall abreißen lassen.

Im neuen Jahr wollen wir, gestützt auf private Spenden und ganz überwiegend ehrenamtliches Engagement, wieder etwa 70 Veranstaltungen anbieten. Das reicht, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln und die Stiftung erkennbar aktiv zu halten.

Allerdings können wir derzeit mit dem riesigen Angebot der anderen politischen Stiftungen, die auf Millionen Bundesmittel zurückgreifen dürfen, naturgemäß nicht mithalten. Die Grundvoraussetzung für den weiteren Stiftungsaufwuchs ist die gleichberechtigte Teilhabe an der staatlichen Finanzierung.

Hindernisse sind dazu da, sie zu überwinden.

Aufgrund der Corona-Restriktionen haben wir neue Wege beschritten. Wir sind ergänzend zu unseren Präsenzveranstaltungen mit coronabedingt reduzierter Teilnehmerzahl dazu übergegangen, Veranstaltungen nicht nur in Berlin, sondern auch in Frankfurt und München unter dem Titel DES-TV aufzunehmen und ins Netz zu stellen.

Darüberhinaus haben wir neu ein Interviewformat aufgelegt. Auf unserer Webseite und auf YouTube können Sie das jüngste Interview mit unserem Kuratoriumsmitglied Dr. Karlheinz Weißmann zu dem elementaren Zukunftsthema Bildung abrufen.

Mit Frau Seli-Zacharias haben wir eine intelligente und pfiffige junge Moderatorin gewonnen, die die jeweiligen Gesprächspartner sympathisch ins Verhör nimmt.

Sie sehen, wir bleiben auch in diesen ungewöhnlichen Zeiten nicht tatenlos, sondern nutzen jetzt vermehrt die filmischen Möglichkeiten zur Verbreitung unserer Bildungsangebote über die sozialen Medien und unsere Webseite.

Erfreulich ist auch, dass inzwischen fest eingeplant ist, in Nordrhein-Westfalen, beginnend in Düsseldorf, regelmäßig Abendveranstaltungen durchzuführen. Darüberhinaus finden bereits ab September auch erstmals Vorträge sowohl in München als auch in Oberfranken statt.

Sodass wir über die Vortragsreihen in Berlin, Frankfurt oder Hamburg hinaus, jetzt in weiteren Regionen präsent sein werden.

Trotz der Behinderungen konnte inzwischen auch die zweite Ausgabe unserer neuen Schriftenreihe Faktum fertiggestellt werden. Die erste Ausgabe war dem Thema Meinungsfreiheit mit den Beiträgen unseres großen Kongresses von 2019 in Berlin gewidmet. Unsere zweite Ausgabe setzt sich sehr umfangreich mit der Situation der Bundeswehr unter dem Titel „Bundeswehr am Abgrund“ auseinander.

Nach wie vor finanzieren wir alle unsere Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und den Beiträgen unserer Freundeskreismitglieder. Es ist nicht einfach in Zeiten politischer Stigmatisierung Menschen zu gewinnen, die es wagen, unserer Stiftung Mittel zukommen zu lassen.

Durch unsere Freundeskreismitglieder, die 60 € pro Jahr als Einzelperson oder 80 € als Partnermitgliedschaft beitragen, haben wir zwar keine großen, dafür aber regelmäßige Einkünfte. Inzwischen haben wir eine hohe dreistellige Freundeskreiszahl.

Das hört sich zwar gut an, aber ich finde, dass die Einwerbung von weiteren Freunden wesentlich besser werden könnte. Jeder ist gefordert, weitere Freunde zu werben.

Unter den einzelnen Bundesländern ist die Dichte unserer Freunde sehr, sehr unterschiedlich.

Berlin, Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen können sich durchaus sehen lassen. Bayern rangiert ganz hinten und absolute Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt mit ganzen vier Förderern und Thüringen mit nur drei Freundeskreismitgliedern.

Hier eröffnet sich also ein wunderbares Betätigungsfeld für Sie alle.

Längerfristige Planungen für die Zeit nach 2021

Die Corona-Zwangspause haben wir auch dazu genutzt, um Planungen für die Zeit nach der Bundestagswahl 2021 voranzutreiben. Darüber müssen wir uns bereits jetzt konzeptionelle Gedanken machen, vor dem Hintergrund, dass man uns die finanzielle Gleichberechtigung mit den anderen politischen Stiftungen mit keinerlei Argument länger verweigern dürfte, wenn es nach den derzeitigen Regularien zugeht.

Noch ist nicht sicher, ob wir mit fadenscheinigen Gründen nicht weiter hingehalten werden.

Sollten wir aber in 2022 in die Stiftungsfinanzierung einbezogen werden, müssen wir uns jetzt bereits inhaltlich in die Lage versetzen, organisatorisch und finanziell diese Mittel für unsere Aufgaben direkt und umfassend nutzbar zu machen.

Um Ihnen eine Vorstellung davon zu geben, was das bedeutet, hier einige wenige Zahlen.

Unsere Stiftungsaktivitäten müßten von einem Jahr zum anderen geradezu explodieren. Anstatt heutzutage mit ca. 70 Veranstaltungen pro Jahr müßten wir ab 2022 im ersten Jahr mindestens 400 und im Folgejahr dann mindestens 800 Veranstaltungen auf die Beine stellen.

Das bedeutet, dass wir uns bereits jetzt über die Frage möglicher Referenten, über die Organisationsstruktur und über einen möglichen Standort für eine Stiftungszentrale vorausschauend Gedanken machen müssen.

Von einem Tag zum anderen läßt sich ein derartiges Projekt weder organisatorisch noch personell aus dem Boden stampfen.

Die staatlichen Haushaltsgrundsätze des Bundes lassen es nicht zu, unverbrauchte Mittel in das nächste Jahr zu übertragen. Was nicht verwendet wird, geht also immer verloren. Das wollen wir soweit es irgend möglich ist, auf jeden Fall vermeiden.

Es ist dabei auch eine Frage der Ehre, dass wir das in uns gesetzte Vertrauen nicht enttäuschen und einen Mittelverfall tunlichst vermeiden wollen.

Sie sehen, es nutzt nichts, Geld zu haben, wenn keine tragfähige Konzeption vorhanden ist, um es fruchtbringend für dieses Land in politische Bildung und Förderung umzusetzen.

Wer sich die Situation unseres Landes mit offenen Augen ansieht, weiß, dass es dringend Kräfte braucht, die dem Verfall von von Recht, Kultur und Demokratie entgegenwirken. Mit unserer Stiftung sehen wir uns in der Pflicht, hier Vorreiter zu sein

Wir, als jüngste politische Stiftung Deutschlands stehen vor einer einzigartigen Herausforderung.

Als parteinahe Stiftung der AfD dürfen wir zwar keinen Wahlkampf für die uns nahestehende Partei machen und sind verpflichtet Distanz zu wahren.

Aber wir sind keine politischen Eunuchen.

Unsere Desiderius-Erasmus-Stiftung existiert nicht als Selbstzweck, sondern hat sich Großes vorgenommen. Wir wollen die geistigen Grundlagen für eine politische Erneuerung unseres Landes schaffen. Das ist dringend erforderlich, wenn man die Entwicklung in Deutschland sieht.

Der chinesische Philosoph Konfuzius ließ bereits 500 Jahre vor Christi Geburt wissen:

Erzähle mir die Vergangenheit und ich werde die Zukunft erkennen.“

Deutschland ist ein Land mit großer Vergangenheit und einer facettenreichen Geschichte.

Einer Geschichte mit sehr viel Licht, naturgemäß aber auch Schatten. Ein Land mit blühender Kulturtradition, mit großartigen Forschern, Künstlern, Wissenschaftlern und Baumeistern.

Nach der Überwindung des Nationalsozialismus und später dann der DDR mit der darauffolgenden Wiedervereinigung Deutschlands vor dreißig Jahren glaubten viele, dass uns eine ungetrübte, gute Zukunft bevorstünde.

Inzwischen ist für jeden Hellsichtigen Ernüchterung eingetreten.

Früher noch als wir im Westen Deutschlands, haben die ehemaligen DDR-Bürger erkannt, dass unsere demokratischen Rechte gefährdet sind. Der erlebte und erlittene Umgang mit Unterdrückung, Meinungsterror und Bespitzelung hat dort ein geradezu seismographisches Sensorium für die Gefahren der Freiheit bewahrt.

Inzwischen haben auch manche im Westen begriffen, dass unseren Freiheitsrechten erhebliche Gefahr droht.

Auf eine nahezu infame, subtile Art sind elementare Grundrechte durch Politik und eine weitgehend willfährige Medienlandschaft bereits beschnitten. Rund zwei Drittel der Bevölkerung haben inzwischen das Gefühl, man müsse im öffentlichen Raum sehr aufpassen, was man sage.

Ein erschreckender, alarmierender Befund. Längst ist gesellschaftliche Realität, was die Allensbach-Gründerin Prof. Elisabeth Noelle-Neumann als „Schweigespirale“ diagnostizierte.

Eine geradezu tödliche Krankheit für jede Demokratie.

Es gibt heute nicht mehr Scharen von Mutigen im Lande, die sich noch zu sagen wagen, was sie politisch für richtig oder falsch halten.

George Orwells „Big Brother“-Albtraum ist in Deutschland bereits überboten.

Wer nicht im politisch korrekten Schema mitredet, sondern noch wagt, seine eigenen Gedanken und Meinungen nicht nur hinter vorgehaltener Hand und vorsichtigem Kopfwenden zu artikulieren, riskiert unter Umständen seine Arbeitsstelle, wird als Künstler stigmatisiert und ausgeschlossen oder als Hochschullehrer drangsaliert und boykottiert.

Es muss schon weit gekommen sein, wenn selbst der Hochschullehrerverband, der nicht als konservativ gilt, auf seiner letzten Jahrestagung massive Einschränkungen der Meinungsfreiheit beklagt hat.

Aber nicht nur das. Kabarettisten können die absurdesten und hanebüchensten Formulierungen gebrauchen, solange sie als politisch korrekt gelten.

In dem Moment, wo dieser Schutzbereich verlassen wird, ist auch der Job im Fernsehen weg, wie am Beispiel des Kabarettisten Uwe Steimle vorexerziert wurde.

Zugleich erleben wir, dass es inzwischen auch Kontaktsperre gibt.

Wird sie durchbrochen, folgt die Strafe auf dem Fuße. Wer, wie der langjährige Leiter der Hessischen Filmförderung, Hans Joachim Mendig, es wagt, mit dem Falschen zu speisen – in seinem Fall mit einem AfD-Vorsitzenden – wird umgehend aus dem Amt gejagt.

Um für seine Meinung offen demonstrieren zu können, müssen inzwischen häufig zwei Gerichtsinstanzen bemüht werden, um das zu erreichen, wenn es gegen die offizielle politische Richtung geht. Am Beispiel der Querdenker-Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen in Berlin wurde das schamlos vor aller Augen durchexerziert.

Als Galileo seine Entdeckung offenbarte, dass sich nicht die Sonne um die Erde dreht, passte das nicht in das Weltbild der Herrschenden. Der Scheiterhaufen drohte und Galileo widerrief.

Die Mechanismen der Unterdrückung von Meinungsfreiheit und Erkenntnis funktionieren auch nach Jahrhunderten noch. Den Scheiterhaufen gibt es heutzutage zwar nicht mehr, dafür die gesellschaftliche Ächtung bis hin zur wirtschaftlichen Vernichtung. Dafür tragen Hand in Hand Politik und Medien die Verantwortung.

Was unsere kulturelle und nationale Identität anbelangt, so wird von politischer Seite alles darangesetzt, um uns als Nation selbst zu entleiben.

Der Literaturnobelpreisträger und Holocaust-Überlebende Imre Kertész beschwor als Menetekel in seinem literarischen Vermächtnis:

„Europa wird bald wegen seines bisherigen Liberalismus untergehen, der sich als kindlich und selbstmörderisch erwiesen hat. Europa hat Hitler hervorgebracht und nach Hitler steht hier ein Kontinent ohne Argumente:

die Tür weit offen für den Islam; er wagt es nicht länger über Rasse und Religion zu reden, während der Islam gleichzeitig einzig die Sprache des Hasses gegen alle ausländischen Rassen und Religionen kennt. {…}

Es endet immer auf dieselbe Weise: Die Zivilisation erreicht eine Reifestufe, auf der sie nicht nur unfähig ist, sich zu verteidigen, sondern auf der sie in scheinbar unverständlicher Weise ihren eigenen Feind anbetet.“

Man muss nicht so weit gehen wie der von mir sehr geschätzte Imre Kertész, dass ganz Europa in einer solchen Existenzstarre verharrt.

Auf Deutschland allerdings trifft die erschütternde Prognose Kertészs für jeden, der nicht krampfhaft die Augen verschließt, erkennbar zu. Die Staaten Ostmitteleuropas gehen diesen Weg der Selbstaufgabe zum Glück nicht mit. Deshalb werden sie führend von deutscher Seite mit unhaltbarer Kritik überzogen.

Wir müssen und wir wollen uns seitens der Desiderius-Erasmus-Stiftung mit allen Kräften für die Zukunft Deutschlands engagieren: Für Demokratie, für Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit. Für die Einhaltung aller elementaren Grundrechte. Aber auch für eine Zukunft Deutschlands als Nation auf dem Fundament unserer reichen Kultur und Geschichte.

Denn wir wissen:

Wir wollen die kulturelle Identität unseres Landes mit seinen wertkonservativen, geistigen Wurzeln nicht nur bewahren, sondern auch zurückgewinnen. Wir wollen sie durch gezielte Förderung und ein breit gefächertes Bildungsangebot an die nächsten Generationen weiterreichen.

Mit unserer Bildungsarbeit in geistiger Offenheit, aber fest verwurzelt im konservativen, nationalliberalen Wertesystem engagieren wir uns für Deutschlands Zukunft auf dem Fundament seiner guten Traditionen.

Das ist eine gigantische Aufgabe, aber auch eine lohnenswerte Herausforderung.

Johann Gottlieb Fichte hat in seinen „Reden an die deutsche Nation“ gemahnt, ja aufgerufen:

Es hängt von Euch ab, ob ihr das Ende sein wollt ….. Bedenkt, dass ihr die Letzten seid, in deren Gewalt die große Veränderung steht“.

Mehr als zweihundert Jahre nach diesem Aufruf stehen wir in Deutschland wieder an einem Wendepunkt unserer Geschichte. Es geht um die innere Verfaßtheit unserer Nation und ihre Zukunft.

Mit unserer Desiderius-Erasmus-Stiftung haben wir uns entschieden:

Wir wollen nicht das Ende sein. Mit Hilfe von vielen deutschen Patrioten wollen wir die „große Veränderung“ für eine gute Zukunft.

Daran arbeiten wir mit allen unseren ehrenamtlichen Kräften.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre

Erika Steinbach

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